Remember, remember, the 5th of November...

Ein langer Monat liegt hinter mir. Und eine lange Woche.
War in Wales Kajak fahren, was ein riesen Spass war. Den Tag vorher hat es da wohl massiv geregnet und entsprechend sah dann auch der Fluss aus, weswegen wir sogar einmal den Einstiegspunkt verschieben mussten. Sollte zwar Wildwasser sein, aber dann doch nicht so fies.
Beim 2. Anlauf haben wir dann ne hübsche Stelle gefunden und ich hatte den Rest des Tages tierischen Spass. Wir hatten also einige Brücken mit stehenen Wellen, schon etwas ausgewachsenere Stormschnellen und einen "drop". Bin nicht gekentert wie so manch anderer, war aber trotzdem ziemlich nass. Es hat auch nicht geregnet. Es regnet hier sowieso fast nie. Da hätte ich mir dochmehr erwartet.

Ach ja und dann war da noch Halloween. Ich wollte es eigentlich nicht feiern, wurde aber gezwungen. Hab mich sogar verkleiden müssen. Ich werde auf den Rest nicht weiter eingehen.
Samstag war dann das große Bonfirenight-Feuerwerk mit Party.

Und schon geht die Uni los...

Seit Montag hab ich endlich wieder was zu tun. Okay, streich das "endlich" und wirklich langweilig war mir vorher auch nicht, aber Dinge ändern sich dann am meisten wenn man sich nicht beschwert.

Zur Uni gibts erst mal zu sagen, dass eure Vorstellungen vermutlich weit danebenliegen. Keine weiten Wiesenflüchen zwischen uralten Gebäuden, keine Büsten von Newton oder so wie man es von ner britischen Hochschule irgendwie erwartet. Genaugenommen ist sie sogar ziemlich hässlich, aber wenn man aus Darmstadt kommt... Hebt sich also gut von der Stadt ab.
Uni ist auch etwas anders, wil sagen Vorlesungen dauern nur ne Stunde und die frühste ist um Viertel nach neun. Hat den Vorteil, dass man am Schluss noch wach ist. Oder sollte ich sagen: wacher.



Mein Montag war auf jeden Fall recht stressig. Das lag hauptsächlich daran, dass ich noch nicht wirklich wusste, welche Vorlesungen ich besuchen werde und mir einige einfach so angeschaut hab.
Die meisten haben nen ganz interessantenEindruck gemacht. Allerdings hatte ich auch so eine Unit für ERASMUS-Studenten, die eigentlich recht spassig sein könnte, wenn man nicht zig Essays dafür schreiben müsste. Da mach ich dann doch eher was fachnäheres. Nächste Woche haben wir für den Slot die Squashhalle gebucht.



Montag abend war dann die Society Fair. Sowas wie Hochschulgruppen, nur dass es hier wesentlich mehr davon gibt: Von so alltäglichen Sachen wie jonglieren oder
und natürlich den ganzen Länder-Societies über Waffen-und Killerspielsocieties bis zu meinem persönlichen Liebling, der Curry Appreciation Society. Sie meinten sie hätten sehr heisse Socials.

Nach "Lass uns ner verrückten Gruppe beitreten"-Montag kam dann auch schon der "Lass mal die Krankenversicherung ausreizen"-Dienstag, will sagen Sports Fair. Ums kurz zu machen: Es gibt viel, ich hab nicht genügend Zeit für alles und werde deshalb vermutlich nur 2 beitreten, auch wenn segeln lernen vermutlich sehr interessant geworden wäre.

Okay mit der Kletterwandaktion heute haben sie mir ne die entscheidung nochetwas schwerer gemacht, aber ich muss hart bleiben.
Zitat des Tages vom Instructor: "You can make monkey-noises when you go up, but you have to make fairy-noises when you come down!"

Hm...schon eine Woche vorbei. Dann schreib ich mal lieber wieder noch was:
Der Kneipenabend war ganz lustig. Hatte meinen ersten Kontakt mit englischer Küche in Form eines "minted lamb burger" und ja, ich habe aufgegessen. War eigentlich auch gar nicht so schlecht.
Man hat gegessen und trotzdem einen frischen Abend. Ich versteh jetzt die Regeln von Rugby. Schwere Geburt.Hatten erstes Treffen mit Tutor und so. Vielleicht schau ich mir heut mal was in der Stadt an, nachdem ich gestern die walking our verpasst hab. Oder ich schaue die erste Season von NCIS. Meine Mitbewohner sind ganz heiß darauf und ich will mich ja integrieren.
Dumm nur das morgen die Uni anfängt.

Der erste Kontakt

So, endlich raus. Freitag zu allzu unchristlicher Stunde ging es los. Deutschland - Belgien - Frankreich - England. Der erste eindruck war, wie soll man sagen, britisch verregnet. Kein wirklicher Regen sondern nur sowas wie ne Vorstufe zu Niesel. Nennen wir es Luftfeuchtigkeit.
Hat aber nach kurzer Zeit schon wieder aufgehoert. Aber auch nur fuer kurze Zeit.

Meine Wohnung hier hat sich bisher als echter Glueckstreffer herrausgestellt. Ich teile mir die Wohnung mit 5 Englaendern. Montag gabs dann erste Schritte in Richtung anderer ERASMUS-Studenten. Die Uni hat einen wirklich gemuetlichen Meeting Point eingerichtet mit freien Keksen und Tee. Nach ner kleinen Party gestern gehts heut Abend weiter mit ner Kneipentour, von der ich in ein paar Tagen berichten werde. Bis dahin.

Läppische Impressionen

So. Da sich hier bisher noch nicht wirklich viel getan hat, werd ich nun den wartenden Mob - ja, richtig, das seid ihr - mit ein paar hübschen Bildern aus Lappland entschädigen.



Oben seht ihr den Start zur Fjällräven Classic, wo wir mitgemacht haben.

Hier unten seht ihr Andy und mich nach einigen Kilometern. Noch bester Laune und ohne irgendwelche Anzeichen von Blasen.


Die Landschaft deweil schüttelt sich zusehens die Vegetation ab, was sie nicht weniger eindrucksvoll macht. Rentiere können sich dann auch nicht mehr so leicht verstecken. Hier in der Nähe unseres Zeltplatzes:


Nächstes Foto:

Dann erkämpft man sich am dritten Tag mühsam einen Pass, freut sich wie ein Flitzebogen auf den jetzt folgenden Abstieg, aber alles was man bekommt ist das:



Fünfzig Kilometer, einige Portionen Rentierfleich mit Preiselbeeren und einige Blasen weiter kommt man schliesslich wieder in bewaldetes Terrain. Doch Auch dort hat die Landschaft einiges zu bieten.

Von hier aus ist es jetzt nicht mehr weit bis zum
Ziel.

Hier gibts dann erst mal ausgiebig Ruhe und Stärkung in von Form Döner mit - schon wieder richtig - Rentierfleichsch, für schwedische Verhältnisse günstigem Bier und Sauna.

Ach ja, wen ihr mal in Schweden in ne Sauna geht: Wundert euch nicht wenn sich darin ein paar Schweden ordentlich die Kante geben. Das ist wohl deren Saunakultur. Passt ganz gut muss ich sagen, ausser dass man sich hin und wieder mal die Lippen an der Bierdose verbrennt.

So. Blog erstellt. Feierabend.